JKU Whitebook: Spitzenregion in der Medizintechnik

Der oö. Beitrag in der Medizintechnik ist wertvoll. Ein Whitebook, initiiert von der JKU, macht das Know-how nun noch besser sichtbar.

v.l.: Univ.-Prof. Richard Hagelauer, MTC-Beiratssprecher Axel Kühner, Landeshauptmann-Stv. Michael Strugl, Landesrätin Christine Haberlander und Rektor Meinhard Lukas bei der Vorstellung des Whitebook

"Ein wesentlicher Teil des medizinischen Fortschritts ist technologischen Weiterentwicklungen zu verdanken. In der Verknüpfung von Anwendungsfeldern aus Medizin und Gesundheit mit Lösungen aus der Technik nimmt die Entwicklung, Herstellung und der Betrieb medizintechnischer Produkte einen immer größeren Stellenwert ein. Daraus resultiert für den Standort Oberösterreich ein hohes Wachstumspotenzial“, betont Wirtschafts- und Forschungsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Michael Strugl.

Das Strategische Wirtschafts- und Forschungsprogramm „Innovatives Oberösterreich 2020“ stellt mit seinen fünf Aktionsfeldern die richtigen Weichen, um in Oberösterreich Zukunftsthemen aktiv und koordiniert anzugehen. Im Aktionsfeld „Gesundheit/Alternde Gesellschaft“ ist der Bereich der individualisierten Medizin verankert. Damit fördert das Land Oberösterreich bewusst die Entwicklung von personalisierten Technologien, die es vor allem einer alternden Gesellschaft ermöglichen, die Beschäftigungsfähigkeit zu erhöhen, um länger am Arbeitsplatz aktiv zu sein. Ziel ist es auch, dass ältere Personen länger im eigenen Heim wohnen und sich aktiv in der Gesellschaft beteiligen können. Die Medizintechnik kristallisiert sich dabei als vielversprechendes Zukunftsfeld mit enormem Potenzial heraus. Das verdeutlicht auch das Whitebook Medizintechnik, in dem zahlreiche Projekte von Wirtschaft und Forschung gesammelt wurden.

Ein bewährtes Erfolgsrezept, um Innovationen anzustoßen, sind in Oberösterreich die Cluster-Kooperationsprojekte wie beispielsweise „GeT“ von Greiner Bio-One und gespag. „Wir fördern im Zuge der verschiedenen Cluster-Initiativen Kooperationsprojekte zwischen Unternehmen sowie von Unternehmen mit F&E- bzw. Qualifizierungs- und Gesundheitseinrichtungen. Seit 2002 vernetzt der Medizintechnik-Cluster der oö. Wirtschaftsagentur Business Upper Austria als der Dreh- und Angelpunkt sehr erfolgreich Wirtschaft, Wissenschaft und Medizin“, erklärt LH-Stv. Strugl. Bereits 86 Ideen der MedTech-Branche wurden mit Unterstützung des Medizintechnik-Clusters in Cluster-Kooperationsprojekten sowie nationalen und internationalen Projekten umgesetzt.

Für die Weiterentwicklung und die internationale Sichtbarkeit des Wirtschafts- und Forschungsstandorts Oberösterreich ist zudem die Gründung der Fachhochschule für Gesundheitsberufe und der Medizinischen Fakultät der Johannes Kepler Universität richtungsweisend. Die medizinische Innovationslandschaft wird durch eine noch stärkere Vernetzung von Wirtschaft, Wissenschaft und Medizin im Zuge des „MED UP – Medical Upper Austria“ vorangetrieben. Gleichzeitig werden die Möglichkeiten der Digitalisierung in der Medizin wahrgenommen und von Oberösterreichs Wirtschaft und Forschung genutzt.

Großes Potenzial für Wirtschaft und Forschung
„Wir haben in Oberösterreich ein exzellentes Forschungsumfeld. Vor allem das neu gegründete Kepler Universitätsklinikums ist mit den Schwerpunkten Medizintechnik, klinische Altersforschung und Versorgungsforschung prädestiniert für medizinnahe Forschung. Alle Akteure in Oberösterreich – Gesundheitseinrichtungen, F&E-Einrichtungen, Bildungseinrichtungen und Unternehmen – müssen an einem Strang ziehen, um die Innovationskraft im Bereich der Gesundheitswirtschaft zu stärken, auch im Sinne einer bestmöglichen PatientInnenversorgung und -sicherheit“, erklärt Mag.a Christine Haberlander, Landesrätin für Bildung, Frauen und Gesundheit.
Eine strukturierte Kooperation von Versorgung, Lehre und Forschung ermöglicht einen raschen Zugriff auf neue Therapien und medizinische Innovation.

Wie man erfolgreich Forschung in Kooperation mit Akteuren aus der Gesundheitswirtschaft treibt, zeigt die FH Gesundheitsberufe OÖ. Der Fokus liegt hier stark auf Forschungsprojekten im Bereich Gesundheitsförderung und Prävention sowie assistierende Technologien, die auf die Gesundheit des Menschen und seine Lebensqualität ausgerichtet sind. Ziele der Projekte sind die wissenschaftliche Fundierung, Entwicklung und Evaluierung der professionellen und der berufsgruppenübergreifenden Praxis und Lehre. Für die Lösung der komplexen Herausforderungen im Gesundheitssystem ist eine interdisziplinäre Forschung über Berufsgruppen hinweg unerlässlich.

Im Rahmen der vermehrten Kooperationsanfragen im Bereich F&E ist insbesondere die spezifische Perspektive und Expertise der nicht-ärztlichen Gesundheitsberufe an der Schnittstelle von Gesundheit und Technik gefragt. Die laufende Einbindung von End-Anwender/innen und Betroffenen in Projekten sowie deren wissenschaftliche Begleitung unter besonderer Berücksichtigung ethischer Aspekte liegt in der Kompetenz der FH Gesundheitsberufe OÖ.